Dienstag, 10. Dezember 2013

Mit dir Ozeanien erobern

Mit meinen Händen eine Schutzhülle formen
aus Farben und Licht
um deine liebesbedürftige Feinstofflichkeit

dir die schweren Lederschuhe
von den erschöpften Füßen ziehen
deinen nackten Sohlen den Weg weisen
zum pulvrigen Sand

der scheinheilig glitzernd wie Feuer brennt
auf dass sie die kühlen schaumigen Wellen
herausfordern zum selbstvergessenen Spiel

ein sanftes Lied pfeifen im Takt deiner Seele
und dann: Nichts wie rein in die Fluten!
auf- und untertauchend nach Luft schnappen

endlich die Kiemen in Betrieb nehmen
erstanden im Sonderangebot
oh yes

treiben im pralligen Licht der untergehenden Frau Sonne
Wasser schlucken beim Versuch ihr zuzuwinken

Salz schmecken und feststellen: 
So schmeckt Freiheit!
mmmmhhhh machend küssen
den Perfektionstanz der Fische vollführen
uns niemals angeln lassen

dein Delphinweibchen sein
in Liebe baden
im Ozean der uns gehört

dich nach Hause bringen
dich fühlen
mich wohlfühlen.

Komm her zu mir

Noch ein paar Schritte gen Sonne
immer der Wärme nach
dann stehst du direkt vor mir
und ich kann endlich die Arme verschränken
um deinen vielversprechenden Körper
damit wir uns herrlich nah sein können.

Keine Angst, ich beiße nur 
falls du mich bittest.

In Anbetracht unserer Tatsachen

I. A. u. T.
ist dieser Weg genau der richtige,
ich meine: Es fühlt sich gut an,
dass du ständig meine Gedanken durchkreuzt
und meine Pläne, ohne mich von mir abzulenken -
im Gegenteil.
Ich weiß, dass es so sein soll
und dass es gut ist, wie es ist
und dass es richtig ist,
wobei,
'richtig' ist das falsche Wort,
'stimmig', könnte man sagen,
oder auch einfach die Klappe halten,
die Augen schließen und FÜHLEN,
jajaja denken
und: Scheiße, ist das schön.

Aufgebahrt zur Offenbahrung

Eingetaucht die farbige Essenz meiner blühenden Seele
in den schäumenden Ozean deiner zärtlichen Sehnsucht
bis ich orgastisch zuckend unsere Wahrheit erahne
um Führung flehe im warmen Licht der Nachmittagssonne
meine schweißnasse Körperlichkeit 
auf einen Opferstein lege
der dir silbrig glänzend 
den Weg zu mir weist.
Und du legst dich zu mir.

Eines Tages

Dort wo alles aufeinandertrifft, will ich dich treffen
schon von Weitem werde ich dich sehen
weil du so leuchtest
während du mir erwartungsvoll entgegenblickst
die Hände betont gelassen in den Taschen
leise lächelnd und ganz stumm
und ich laufe langsam auf dich zu
bis wir uns gegenüberstehen
und ich "hey du" sage, ganz liebevoll
und wir das Glück spüren, ganz deutlich.

Drei zwei eins

Ich hielt mir die Augen zu
zählte rückwärts runter von zehn
dann
deine Seele gescannt auf den ersten Blick
drei zwei eins
wer vor wer hinter wer neben mir steht
wusste intuitiv wo du bist
drei zwei eins
der muss es dreimal hintereinander sein
dich geröngt, erkannt, durchleuchtet
bis ins Mark
drei zwei eins ich komme
hey ich seh dich seh dich wirklich
kann ganz tief reinschauen in dich
dich erfassen in deiner Gesamtheit
drei zwei eins
krass bist du schön
drei zwei eins
lass mich noch mehr suchen
und noch mehr finden
drei zwei eins
komm spiel mit mir!

Wechselwirkung

Versteif dich nicht so auf mich -
du musst doch deinem Penis
nicht alles nachmachen -
du kannst doch stark sein
auch wenn er weich ist
und andersrum -
wär doch mal was anderes.

Dich wollen

Wie lange du mich wohl brauchen wirst und wie lange
wird meine Sehnsucht
nach diesem anderen Ich, in einer anderen Hülle,
uns noch über Wasser halten,
wie lange kann ich mich im Geiste und physisch
noch andoken
an deinen lauten, vibrierenden Energiekörper,
der deine Seele so fest umschließt,
mir Tag für Tag mehr bedeutet,
ohne es besser wissen zu wollen...
Eindringlich flüsternd versichere ich:
Ja du, doch, komm her du, ich will dich,
will dich so sehr.
Denn im Geiste meiner Vergangenheit
sind schon zu viele Luftschlösser
erbaut worden und tosend eingestürzt,
doch du jetzt, ja du,
bleib doch noch ein bisschen.

Menschenskind

Es war mal wieder so weit:
Die Scherben unserer verschrobenen Existenz
schnitten uns die Füße auf
und ziemlich blutend schüttelten wir die Köpfe:
"Wo kommt das denn jetzt her
und wo sollen wir denn jetzt hin
mit uns und einer Welt
die unseren Ansprüchen nicht würdig erscheint."
Und wir glaubten es sei dunkel
dabei waren wir nur blind.

Besserwisser

All die, die denken es besser zu wissen
wissen in Wirklichkeit gar nichts
scheuen sich nur das zuzugeben und

drehen such scheinheilig um dich selber
steuern auf gar nichts zu
aber alles unter Kontrolle

bitte danke Auf Wiedersehen
und morgen ist auch noch ein Tag
um wieder alles richtig zu machen.

Hier bist du richtig

Hier bist du richtig
genau hier
wo du jetzt bist -
halte kurz inne
und schau dich um.

Da ist ganz schön
viel Schönes
um dich herum
da wärst du grad
beinahe
dran vorbeigelaufen.

Guck dich mal um
du bist genau da
wo du sein sollst
und du siehst
verdammt gut aus
wie du da so stehst.

Mittwoch, 13. November 2013

Steil nach unten

Weiß gar nichts mehr
bin unbrauchbar geworden
schwarzbeseelt und taub
doch hauptsache unabhängig
krieche ich durch die Landschaft
und öde mich an.

Steil nach unten 
führt der Weg.

Dienstag, 29. Oktober 2013

Pflanzlich betrachtet

Mein freudigster Blümling
du kannst dir meiner viel zu sicher sein
hab mich längst einwachsen lassen
in deinen persönlichsten Raum

stehe im dämmrigen Halbschatten
wache begierig im Regen
der unermüdlich uns 
auf die Blumenköpfe tropft
und tropft und tropft und

uns treu begießt
auf dass wir uns 
wildwachsend entfalten
zu klatschnasser Größe

genussvoll vereint +
liebend besamt.

Vor verschlossenen Türen

Ich suche ganz tief drinnen
nach einem dunklen Raum
der von mir erleuchtet werden muss.

Ich taste und suche
irre im tristen Dickicht
meiner überdrehten Gedanken
die mich nicht führen können
diesmal nicht.

Warum bloß
brannte sich die Süße
der vergangenen Tage
so dominant in mein Fleisch
dass für die heutige Süße
kein Platz mehr bleibt
sie mich krank macht
und tieftraurig.

Der Raum bleibt verschlossen
so viele Türen
und ich Schusseltier
steh da ohne Schlüssel.

Ausblick

Zeit für den nächsten Schritt.
Ich bin ganz ruhig
dankbar
still.

Jetzt wieder Nullpunkt.

Sonne im Herzen
Reis im Bauch -
so blicke ich nach vorn

und oh welch Wunder erwarten mich da!

Schicht um Schicht

Hier zwischen den Welten
entweltliche ich mich im Fieber
lege ab Schicht um Schicht
den Überfluss der vergangenen Tage

bin Kind jetzt und alte Frau
winde mich im Dazwischen
schnappe nach Luft und nach Hoffnung

träume tief 
schlafe fest
ahne langsam
wer ich bin.

Der totale Verzehr

Einiges mehr und das Band deiner Zunge
hast du mir gewidmet im liebenden Rausch,
dein Blut schmeckte köstlich und ich sage dir, Junge:
Nimm mein Herz, meine Lunge, meine Leber zum Tausch.

Dann salze sie kräftig und nimm mich in dich auf,

ich decke den Tisch, du kaufst dir ein Bier,
wir leben das Leben und warten nicht drauf -
verzehre mich, ich verzehr mich nach dir.


Unwürdiger Abschied

Was sprachen wir denn noch
als wir die Füße schon in den Türen hatten
und es eigentlich nichts mehr zu sagen gab

doch wir hörten uns zu gerne reden
stahlen dem Moment die Stille
und uns einen Abschied
der seiner Schwere würdig gewesen wäre.

Wir schlugen um uns mit Lappalien
erschlugen uns mit Floskeln
gipfelnd in 
machs gut machs besser.

Erst als die Türen zu waren
krachend ins Schloss gefallen
und sehr viel Platz zwischen uns
da erst fielen auch wir

und das Leben umschlang uns
holte unsere Tränen
aus den viel zu stolzen Köpfen.

Lass mich

Dich ein Stück begleiten
auf deinem Weg
deine Seele unter meine Lupe nehmen
und staunen und oh sagen

dich wachküssen
noch vor Sonnenaufgang
weil ich den Morgen nicht abwarten will
denn

unsere Wesen berühren sich
im ganz Wesentlichen
und nur das zählt:

Dein Herz in meiner Hand
meine Hand in deinem Schritt
und du lachst.


Mittwoch, 28. August 2013

Heiliger Bimbam

Ach du heiliger Bimbam
wenn du deinen heilenden Einfluss
auf mein mickriges (Liebes-)Leben
auch nur schemenhaft erahntest
dann dann dann

im Vergleich zu meiner Gefühlswelt

ist die Welt
wie wir sie kennen
eine Zwergin

du sollst allabendlich

in meinem Garten wandeln
dort wo die alten Obstbäume stehen
will ich mit dir raufen
und dich schmeckend ertasten
dir die Ohren langziehen
im taufrischen Gras

und nichts kann uns Angst machen

nur der Abschied.

Ich sehne mich

Ich sehne mich so
nach dir
und nach der
die ich bin
wenn ich mit dir bin
und nach der Lichtkugel
die unser Haus ist
wenn wir zusammen sind

mit der man fliegen
und hüpfen kann
sich unterirdisch fortbewegen
und überirdisch Liebe machen
im Schutze des Lichts

ich sehne mich so
nach uns.


Ich fühle wieder

Ich fühle wieder.
Soll sich die olle Welt
doch meinetwegen
auf den Kopf stellen
und mit dem Arsch wackeln.
Mir geschieht nichts.
Ich streck ihr die Zunge raus.
Bin auf der sicheren Seite.
Ich fühle wieder.

Voll schön

Wie du das immer gesagt hast:
das ist VOLL SCHÖN
und damit dies und das gemeint
das zugegeben schön
oder auch nur so la la war
aber VOLL SCHÖN wurde
betrachtet durch deine
VOLL SCHÖNEN 
dunkelbraunen Augen.

Dienstag, 27. August 2013

Kurzer Besuch

Morgen früh muss ich mich selber wecken.
Hast ein anderes Versteck gefunden.
Der Raum zwischen meinen Beinen
wird ungenutzt bleiben.
Mein Herz wird sich wundern.
Ziemlich sehr.
Du dich auch noch.

Als es Zeit wurde zu gehen

Als es Zeit wurde zu gehen
konnten sie nicht aufhören zu küssen
und zärtlich zu sein
und der Schmerz ging so tief
dass sie lachen mussten
um ihn aushaltbar zu machen.

Seine Blicke brannten sich in ihre.
Dich meine ich. Nur dich.

Als es Zeit wurde zu gehen
weinten sie beide.

Zu sagen gab es nichts
was dem Moment gerecht geworden wäre.

Donnerstag, 22. August 2013

Unaufhaltsam

Weil plötzlich alles an Wichtigkeit verliert
dein Gesicht in meinen Händen
sonst nichts
die Zeit steht still
tut sie nicht
die Zeit die Schlampe
verpisst sich einfach
und du dich mit ihr
dein Gesicht entgleitet
meinen Händen
meiner Erinnerung
und dann ist gar nichts übrig
von dir
und in mir auch nicht
gar nichts.

Montag, 19. August 2013

Wenn ich dir sagen würde...

Wenn ich dir sagen würde
was du mir bedeutest
würdest du nach Luft schnappen 
wie ein Hund nach der Wespe
und die plötzliche Größe
deiner weltschönen Augen
würde sich mir einbrennen
gänsehäutig körperweit.

Und ich würde
fast beiläufig bemerken
dass ja der Weg zweier Menschen
edelsteinig sein kann
anstatt von Mauern begrenzt.
Glaubst du mir das?

Wenn ich dir sagen würde
was du mir bedeutest
könntest du ahnen
wie der Vertriebene fühlt
der sich fremd geworden ist 
in einem fremden Land
und sich zurücksehnt
ins Dorf seiner Kindheit

oder

der ängstliche Patient
Wartelistenplatz: 534
der traurig erzählt
vom Traum letzter Nacht
in dem Nieren auf Bäumen wuchsen

oder 

die risikoschwangere Mutter
die bei Dämmerung
an eine Hauswand gelehnt
müde aber unermüdlich
ihren gewölbten Bauch liebkost.

Wenn du wüsstest
was ich dir nie sagen würde -

denn 

auch aus Smaragden
kann man Mauern errichten
so blickversperrend
dass einem schlecht wird

der blöde Hund weiß nicht
dass ein Wespenstich töten kann

um die Haut einer Gans zu betrachten
muss sie gewaltvoll befreit werden
vom Kleid ihrer Federn.

Also sage ich nichts
und du sagst:
Schön, dass du da bist.

Und ich sage:
Ja.


Mittwoch, 14. August 2013

Lust aus der Konserve

Du bist der Dosenöffner
ich bin die Dose
stehst da und grinst
ohne Hose.

Ich amüsiere mich
über die Pose
und pfeif auf ne Rose -
bin gern deine Dose.



Mit Haut und Haaren

Mit Haut und Haaren unsere Wesen
rhythmisch eingehämmert
in des Andern Nervensystem 
ohne Rücksicht

uns überfressen an Zärtlichkeiten
bis ich endlich abfalle von dir 
wie ein vollgesaugtes Zeckentier
dick und zufrieden

und wenn du den roten Ring betrachtest
der sich langsam formt
auf deiner blassen Haut
sollst du denken: Das war's wert.



Donnerstag, 8. August 2013

Ruhestätte des rastlosen Vagabunden

Ich nehme dich auf

du betritts höflich
meinen Tempel
schaust dich fragend um

ich biete dir
vieles an
mehr als dir lieb ist

du
nimmst mit vollen Händen
plötzlich Gier in den Augen

merkst gar nicht
dass ich nicht mehr da bin.

Alles von dir

Ich will soviel von dir
so viel
meine Erwartungen sind grenzenlos.

Sei ruhig verstört
entzieh dich mir
das spornt mich nur noch mehr an.

So viel will ich
alles will ich
dich will ich.

Von früh bis spät eine Überdosis

und den ganzen Rest
deinen knackigen Arsch
gratis dazu.



Mittwoch, 7. August 2013

Hoch hinaus

Soviel Vertrautheit
in unvertrauter Höhe
missbrauch mich nicht
soviel Nähe die nahtlos
den Tag verbindet mit der Nacht
missbrauch mich nicht
und uns leichtfertig den Schlaf raubt
während wir uns kaputtlachen
guck mich an, zwing mich
deinem Blick standzuhalten
ich will noch viel mehr sehen
und hab solche Angst
will doch so
unmittelbar sein, immer nur
missbrauch mich nicht
nicht auch noch du.

Außerhalb

Weil mich die Sehnsucht überfällt
wie ein räudiges Tier
und ausschüttet all die Träume
vor meinen baren Füßen
die nur zu träumen mir vergönnt
nur zu träumen
gelebt von den Anderen.

Und ich höre ihr Lachen
aus der weiten nutzlosen Ferne
folge auf leisen Sohlen
ihrem vertrauten Flüstern
ersticke mein Schluchzen
mit der geballten Faust.


Dienstag, 30. Juli 2013

Plan B

Das Ende nicht mitdenken.
Frühere Erfahrungen im Gestern belassen.
Sich hingeben.
Nichts wollen.
Alles wollen.
Plakativ sein dürfen.
Sich erlauben zu fordern.
Sich öffnen
mit einer Kettensäge
und
blutbadend
tanzen.
Heil sein.
Suchen.
Sich finden lassen.


Haste mal

Haste mal vorausgedacht
die Nächte tanzend durchgemacht
dich mit deinem Boss verkracht
das Licht bei Sonne ausgemacht
den Schimpfenden laut ausgelacht
dein Feuer wieder neu entfacht
haste mal haste mal
nüscht haste.


Sonntag, 7. Juli 2013

Was nützt es

Am Ende der Nacht
steh ich wieder alleine da
mit lackierten Nägeln
der Magen knurrt
die Sehnsucht ist groß

ich schwimme eilig
durch meine Mädchenträume
und lasse sie weit
weit hinter mir.


Sonntag, 30. Juni 2013

Wo warst du

Zwischen fallengelassenen Masken
vergraben wir unsere Einsamkeit
ertränken sie in Freudengeschrei
und Lauten die uns sonst erschreckt hätten.

Deine Hand erzählt Geschichten
wo warst du
frage ich dich
und steige hinab in deine Tiefen
lange Wendeltreppen tief hinunter

durch die Finsternis ins Helle
und finde noch mehr von dir
und noch mehr
und kann nicht genug bekommen.

Du bist eine einzige
lange Umarmung und ich
sowas von im Moment.

Der endlich ist.
Aber zum ersten Mal
erschreckt mich das nicht.

Dienstag, 25. Juni 2013

Ins kalte Nichts

Unter deinen wütenden Blicken
ist mir das Gesicht eingeschlafen
oder taub geworden
ich weiß es nicht
unter deinen wütenden Händen
die so behutsam waren
als wir noch zusammen
den Urknall entzündet haben
und eng getanzt
zur Entstehung unserer Welt
die alles hätte sein können
uns Getriebene aber trieb sie
ins kalte Nichts.


Freitag, 14. Juni 2013

Mit geöffneten Armen

Ich habs nicht besser gewusst
hab mich vor dich gestellt
mit offenen Armen
tief eingeatmet
und dann den Atem angehalten.
Du hast keine Miene verzogen
und ich dachte
da kommt gleich noch was.
Meine Arme wurden schwer
meine Lunge ein Vakuum
das nach Luft winselte
wie ein verhungernder Hund
dem man für ihn unerreichbar
ein blutiges Steak vor die Schnauze hält.
Nur dass du das Steak warst
und dir dessen kein Stück bewusst.
Du hast mich verstört angestarrt
und wusstest nichts mit mir anzufangen
bis ich luftleer in Ohnmacht fiel
und der Sturz
die geöffneten Arme
in geöffnete Beine verwandelte.
Dann wusstest du es.





Hoppe hoppe Geisteswissenschaftler

Rotwein saufen
Drogen kaufen -
Weiterlaufen!
Blut lecken,
Plan aushecken,
fast verrecken,
Dreck am Stecken.
Geht am Stock,
zurechtgestutzt
und ausgenutzt:
Generation Null-Bock.
Falsches Hoffen
macht besoffen,
langes Warten
kann entarten,
das Praktikum
ist niemals um.
Und wie weiter?
Hoppe hoppe Geisteswissenschaftler
wenn er fällt dann schreit er.


Aus der Ferne

Aus der Ferne aus der Ferne nur von dort
hab ich dich gerne
nur aus der Ferne.
Es leuchten die Sterne
nur aus der nur aus der nur aus der Ferne.
Liebe lohnt nicht
säuseln Konzerne.
Liebe ist schmerzhaft
schreit die Moderne.
Doch ich trag dich im Herzen
wie der Apfel die Kerne.


Sturzflug

Gefangen im Licht
meiner starken Gefühle
schlafen mir die Flügel ein
so erstarrt bin ich.

Bewegungslos
falle ich
in Lichtgeschwindigkeit.

Kann von Glück reden
dass meine Liebe
grundlos ist.

So bleibt der Aufprall
mir erspart.



Donnerstag, 13. Juni 2013

Morgenkaffee

Ergründend mit tabakbelegter Zunge
die schaumige Süße eines Morgenkaffees
der ziemlich selbstverliebt wäre
könne er seine Bedeutung auch nur erahnen
lächele ich in mich hinein.

Du sitzt mir gegenüber
schlürfst zuckerlose Schwärze
hälst mir dein zerknittertes Gesicht
leuchtend entgegen.

Mit tut alles weh
was sich ziemlich gut anfühlt.
Guten Morgen Neukölln.


Mittwoch, 12. Juni 2013

Jetzt weiß ich

Jetzt weiß ich
wer ich die ganze Zeit sein wollte -
ein leichter Wind packt mich und schleudert mich
in einen federweichen Ozean
der Rettung verspricht
und dem ich mich lustvoll ertrinkend hingebe
ich höre dich lächeln
wünschte du könntest mich sehen
weil ich mich
sowieso immer
die ganze verfickte Zeit
durch deine Augen betrachte
nur und nur...
Jetzt weiß ich
wer ich die ganze Zeit schon sein wollte
seitdem ich voller Neugier aus meiner Mutter kletterte
in die Welt spazierte mit großen Augen
so voller Liebe war
dass mich die Kälte dort vollkommen verstörte
mich dem Leben trotzig an den Hals geschmissen habe
und das Handtuch fest umklammert hielt.
Jetzt weiß ich
wer ich sein wollte
bevor ich anfing mich ständig nur zu fragen
wer du willst dass ich bin
und dass es nicht gerecht ist
es dir immer Recht machen zu müssen.
Ich wollte Jemand sein den zu lieben sich lohnt.
Und dann breitete sich die Schwärze der Nacht
über meine erbärmlichen kapitulierenden Tage.
Weil so
und das weiß ich jetzt
funktioniert das nicht.



Freitag, 7. Juni 2013

Keine Nacht mehr die Wandlung verspricht

Keine Nacht mehr die Wandlung verspricht
von jetzt an bis ans Ende der Zeit
kein Balsam mehr
tropfend aus deinem freundlichen Blick
(der mir eine andere Welt verhieß)
auf mein schüchternes Ich
das gar nichts wusste
bevor es dir begegnet ist an einem lauen Sommertag
an dem es nach Würstchen roch und nach Weltfrieden.
Ich bin traurig mein Lieber, tieftraurig.
Entfremdet fokussiere ich eine Zukunft die bergab verläuft
keine Nacht mehr die Wandlung verspricht
meine Gliedmaßen verknotet in deine…
das war gestern.


Sonntag, 2. Juni 2013

Ausgekotzt

Ausgekotzt über die rosafarbene Blumenmusterbluse
hab ich mich und dich in hohem Bogen
und da liegst du jetzt vor mir
wie ein frischgeschlüpftes Osterküken
und starrst mich verwirrt an
und ich denke mir: Na endlich ist das raus.


Begegnung

Mein vollstes Potential
erstreckt sich
über deinen ausgebreiteten Körper
der vollkommener zu sein scheint
als ich es je zu sein wage
und mich bejaht
mir meine Würde lässt -
und ich lege mich mit Sanftheit
auf dich bis du ganz zerdrückt bist
betrachte
was ich angerichtet habe
mit leisem Bedauern
ganz leisem.


Donnerstag, 16. Mai 2013

Ankommen


Ich will eigentlich gar nicht mehr schlafen
weils doch so schön ist hier
und ich eigentlich die ganze Zeit
einfach da sitzen könnte und Musik hören
und meinen Gedanken nachhängen
die so gar nicht mehr ängstlich sind.
Da ist so viel Frieden hier plötzlich.


Samstag, 13. April 2013

Verwirrung

Wo denn? Und wann?
Unwissend, mich nicht besinnend,
ich weiß nur: des Nachts gingst du mir verloren
und ich mir mit dir,
nun wieder im Fruchtwasser schwimmend,
wohl noch nicht geboren,
bring ich diese Verse aufs Papier:
Wer sucht mich zwischen den Zeilen und findet?
Du&die Welt - gegen mich verschworen,
ein Wüstensturm,
hinfort mein Verstand,
Hoffnung und Gedächtnis schwindet,
bald schon, statt neu- totgeboren,
ein Blutfleck im Sand.


Freitag, 12. April 2013

Kapitulation einer Übersehenen

Ich habe die Waffen zu Boden gelegt,
jetzt steh ich dir gegenüber und bin ganz stumm,
was mich sonst immer maßlos aufgeregt
hat, nehm ich dir nicht mehr krumm.

Du hast es schließlich nicht besser gewusst -
warst immer besser im Nehmen als im Geben,
folgst lieber Gefühlen, deiner unbändigen Lust
und erzitterst freudvoll vor einem Leben,

das Spielplatz ist für Großes: Für wilde Gefahren,
aber auch für Fehler und Güte und Wut,
zwar hast du das Sonnenlicht in meinen Haaren
nicht gesehen, doch das lag wohl am Hut.


Mittwoch, 3. April 2013

Was du nicht weißt

Meine Kopf hört nicht auf von dir zu reden
ich schlag ihn gegen die Wand
das hilft.

Ich fühle dich noch
als wärst du
ganz nah neben mir.

Ich hab mich verliebt
übrigens
und würd es dir auch sagen
hätt ich mir die Zunge 
nicht rechtzeitig abgebissen.


Dienstag, 2. April 2013

Schluss jetzt

Hallo aufgepasst wir haben schon lang genug angeklopft
jetzt muss auch mal ins Haus gefallen werden mit der Tür
und wir wollen eine blühenden Garten entdecken drinnen
laute Tanzmusik gepaart mit schäumendem Prosecco.
Wir wollen das Leben feiern und uns und die Liebe
vor allem die körperliche und endlich mal satt werden
anstatt in dieser verfickten Wohlstandsgesellschaft
ständig kurz vorm Austrocknen und gefühlten Verrecken zu sein
zugespachtelt mit Arbeit und Ansprüchen bis oben hin
damit ist jetzt Schluss, wir kommen. Haltet uns nicht zurück.
Haltet uns fest. Haltet euch fest.


Und doch

Und doch
ich häng noch an dir
aber psssssst
kein Wort zu niemandem
ich würde immernoch
tausend Schlachten schlagen
und tausend Tode sterben
für ein liebes Wort von dir.

Und doch
wend ich mich ab
wenn du vorübergehst
starre auf meine Hände
die wund sind vom Spülwasser
und vom Streicheln
streunender Straßenköter.

Und doch
bin ich auch gefühlsdusselig
so trotzdem bereit für den Aufbruch
mit zitternden Knien
ohne gültiges Ticket
aber mit viel Bock auf viel Leben.

Und doch
wink ich zum Abschied
mit einem weißen Taschentuch
dessen Reinheit
mit mir nichts zu tun hat.

Und doch
hast du nie bemerkt wer ich bin
dich einfach auf mich gelegt
als hättest du eine Ahnung.

Und doch
höre ich auf meine Gefühle
wie eine Krankheit zu behandeln.

Und doch
wirst du nicht der Letzte sein.

Und doch.


Sonntag, 31. März 2013

Abflug


So reiß ich mich los bevor du es tust
kreische „Erster“ und fliege davon
durch vogelgetränkte Himmel
zu fernen duftigen Gefilden
die nach Sommer schmecken
anstatt nach dir
zugegeben
mein Herz schmerzt ein bisschen
aber nicht genug.


Samstag, 30. März 2013

Gestrandet


Bewundere mich bewundere mich bewundere mich
lieg mir zu Füßen im trockenen Sand
die eingewebt in schillernde Schuppen
den Weg nicht fanden in eine bessere Zeit
schau auf zu mir mit seufzendem Blick
gefangen im Ansturm wilder Gefühle
die dich lodernd befallen wie unbekannt heftiges Fieber
bewundere mich als sei ich die Jungfrau der Meere
gestrandet zwischen weinenden Fischerbooten
die sie schützend verbergen vorm teuflischen Blick
des mächtigen Mannes der sich wahllos vergeht
an schüchternen Seelen wie der von einer
die nie richtig Fisch war und nie richtig Frau
und austrocknend zwischen den Welten gefangen
erst im Sterben die Liebe erfährt.


Fremde Stimmen flüstern


In deine wirren Gedanken
den Klapptext meiner Biographie
eingeritzt unter süßen Qualen
ersponnen im milden Licht
der Nachmittagssonne
Abbild eines Lügenmeeres
das meine Seele niemals zeigt.


Freitag, 29. März 2013

Neuer Tag

Seit ich von oben erkenne
was gut für mich ist
und mir Zeit für mich nehme
im seltsamen Rausch
meine Ängste angstfrei beim Namen nenne
endlich offene Türen einrenne
mich nach Ehrlichkeit sehne -
biet ich mein Ego zum Tausch.


Lustende

Du warst nett zu mir
bis zum Ende
aber leider, mein Lieber,
nicht nett genug
warst du im Bett zu mir
und so verschwende
ich keine Zeit mehr
mit stummem Betrug.