Donnerstag, 30. September 2010

Allein aufgewacht

Der Platz hier im Bett
auf dem du gelegen,
ist immernoch warm
und riecht noch nach dir.

Ganz plötzlich einsam,
draußen fällt Regen,
denk ich an dich,
doch still ist es hier.

Von oben Regen

Von oben kommt Regen
von nirgendwo Licht
und von niemandem Segen
wenn man uns erwischt.
Hab schon manches gehört,
drum bin ich lieber allein -
die Ordnung bleibt so ungestört,
denn Liebe kann doch Sünde sein.

Von oben kommt Regen
von nirgendwo Licht,
will dich hegen und pflegen
doch das darf ich nicht.
Nichtmal küssen die kalten Füsse
oder wärmen das kalte Glied -
was mir bleibt sind nur schüchterne Grüße:
Ach du, ich hab dich so unendlich lieb.

Von oben kommt Regen
von nirgendwo Licht,
will mich zu dir legen
doch das willst du nicht.
Will dich neu enthüllen,
auch sanftes vögeln wär recht
und nicht gegen deinen Willen,
nur der Zeitpunkt ist schlecht.

Dienstag, 21. September 2010

Sehnsucht

Im Lieben nimmer übertroffen
werd ich, ich frohe Niemalsbraut,
bin bald im Herzblut ganz ersoffen,
denn gegen Sehnsucht wächst kein Kraut.

Und würds auch wachsen auf der Wiese,
im Wald, am See, bei Mondenschein,
glaub mir (welch Irrsinn!), denn ich ließe,
es stehn, weil so könnt ich nicht sein.

Ganz ohne Sehnsucht? In Gedanken
nicht ständig, immer nur bei dir?
Mein Tag geriete stark ins wanken
und wenn ich den Verstand verlier'

vor lauter Sehnen, Hoffen, Lieben
(ich gottverdammte, blöde Kuh!),
bin ich doch innen Kind geblieben
und dabei glücklich, das reicht zu.

Montag, 20. September 2010

Von deiner hässlichen Aura

Dein Licht schimmert bläulich,
nicht rot oder grün,
die Farbe ist gräulich,
hast du das gesehn?


Dein Licht schimmelt bläulich
und stinkt vor sich hin,
auch dein Charakter ist gräulich,
doch du sagst: nicht schlimm.

Samstag, 18. September 2010

Kurz vorm Einschlafen

Ich bin so ruhig
geduldig sanft
ja sagend
liebevoll streichle ich
dein weiches schönes Haar
und interpretiere
alles in dich hinein
was mir gut erscheint
übersehe willentlich die Härte
die sich in deinem Gesicht spiegelt
reibe willig die Härte
die sich mir anbiedert
durch deinen biederen Baumwollslip
nehme lächelnd
den Schaum entgegen
fast ohne Ekel, Teil von dir
und deiner vermeintlichen
unstillbaren Schönheit
küsse dir die Schläfe
beiße Ohr und Nase
verspiele mich in dir
wundere mich nicht
über deine Bewegungslosigkeit
und den süßlichen Verwesungsgeruch
denke dass ich dich liebe
irgendwie.

Ich stampf um mich im Kampf um dich

Schlagend um mich
zitternd um dich
rauchend trotzig
rotzend motzig
suchend unfündig
streitend unmündig
kämpfe ich
besänftige ich
ermutige ich
dich und dich und wieder dich
lächelnd zeitgleich
humpelnd baldgleich
fauchend dann
und wann
lauschend auch
nach Luft schnappend
in deinem schmutzig schrillen
Egorauch.............

schnief hust schnief
I now believe
hier läuft was schief.

Erneuerung

Mich schälend aus meinem mausgrauen Pelz
nun doch der Verwitterung ausgesetzt
und dem Spott
dem Waswilldiedennblick
zwei Tränen wegwischend
die nun auch noch
das Innere entblößen
lächle ich.

Schamesrot doch mit erhobenem Haupt
die Hände fest an die Schenkel gepresst
doch im Bauchreinbrustrausschritt
gehe ich langsam vorwärts
verbiete mir den Blick zurück
und das Atemholen
aus Angst zu stürzen.

Behutsam laufe ich durchs knöchelhohe Gras
lasse mir die blutenden Füsse kühlen
fange das Mondlicht
auf meinem kahlgeschorenen Kopf
und mit meiner Zunge den Regen, der
fast zärtlich
den Schmutz aus meinen zitternden Zellen
zu waschen beginnt.

Dein Licht irgendwo weit hinterm Horizont erahnend
beinahe ein Lied auf dem Lippen
taumele ich
der Freiheit entgegen.