Dienstag, 25. Dezember 2012

Was ich dir noch sagen will

Nur
dass du Recht hattest all die Zeit
und ich das auch schon vorher wusste
und dir nichts gesagt habe
weil ich nicht schwach sein kann
nicht mehr
das musst du verstehen
sonst täte sich die Hölle auf.
(Aber jetzt sag ichs dir
weil jetzt
nichts mehr zu retten ist.)
Ach und eins noch
von der
die immer Stärke heuchelt -
bevor du gehst
und ich zusammenbreche:
Du hast mich berührt.


Incognito

Er sieht schön aus
und ich verzeihe ihm alles
laufe selber nonstop auf Eierschalen
störe den ungeschlüpften Kücken den Schlaf
und einige bleiben mir an den Füßen kleben
an den leisen Sohlen.
Ich tappe im Dunkeln
ertappe mich
beim Anpassen
kotze mich an
beim Anfassen
von schönen Menschen
die nichts zu sagen haben
und halte selber die Klappe
das hab ich gelernt
bitter und immer wieder.
Wann kriechen die Kreaturen
die mir ebenbürtig sind
endlich aus ihren Rattenlöchern?
Ich will meine wildentschlossene
Schlechtigkeit feiern.


Wenn ich könnte

Hinterlassen hast du ganz schön viel
Brotkrümel und wilde Gedächtnissplitter
die sich sicher nur halb so zugetragen haben
wie mein unzuverlässiger Trödelkopf mir weismachen will.
Jetzt bist du weg.
Und es juckt mich gar nicht und juckt mich doch
in den Fingern dir zu schreiben
eine erbärmliche Facebooknachricht
die dich halten soll, obwohl ich dich doch eigentlich
nicht mehr, verdammt, nicht mehr will.
Wollen würde, wenn ich könnte
das musst du mir glauben.
Weil du gut bist und ich gut sein will
und mit dir leben
anstatt panikgetrieben durch die Nächte zu irren.
Weg. Und niemand tröstet mich
weil ich mich die ganze Zeit kaputtlache
um nicht kaputtzugehen
weil eigentlich
warst du mein Klebstoff die letzten Jahre
hast mich zusammengehalten und high gemacht.
Und ich hab dich in die Tonne gekloppt.

Sonntag, 16. Dezember 2012

Neuanfang


Zuendegeweint
draußen ist Nacht
nicht mehr alles verneint
aufgewacht.


Frühling Liebling Herzling


Plötzlich ist Frühling in mir
jedes Atom
lacht mir mit deinen Augen entgegen
der Wind ist nur noch halbkalt
mein Herz auch.

Geständnis


Wie wilde Hunde
sind sie über uns hergefallen
selbstgefällig und rücksichtslos
keuchend drehten wir uns um uns selber
und flüsterten, dass es kein Entkommen gibt.
Wie wilde Hunde
haben sie sich festgebissen
und dir beim Weinen zuzuhören
war das Schlimmste dabei.
Übrigens, mir hat nichts wehgetan
und ich schäme mich dafür.
Wie wilde Hunde
kamen die wilden Zweifel
plötzlich und es gab kein Zurück
wie wilde Hunde
und du warst überrascht
und dein Schmerz
brannte sich als Schuld in meine Haut.
Wie wilde Hunde
plötzlich
aber unerwartet
nur für dich
denn ich war es, Liebster,
die ihnen die Maulkörbe abgenommen hat.