Mittwoch, 28. August 2013

Heiliger Bimbam

Ach du heiliger Bimbam
wenn du deinen heilenden Einfluss
auf mein mickriges (Liebes-)Leben
auch nur schemenhaft erahntest
dann dann dann

im Vergleich zu meiner Gefühlswelt

ist die Welt
wie wir sie kennen
eine Zwergin

du sollst allabendlich

in meinem Garten wandeln
dort wo die alten Obstbäume stehen
will ich mit dir raufen
und dich schmeckend ertasten
dir die Ohren langziehen
im taufrischen Gras

und nichts kann uns Angst machen

nur der Abschied.

Ich sehne mich

Ich sehne mich so
nach dir
und nach der
die ich bin
wenn ich mit dir bin
und nach der Lichtkugel
die unser Haus ist
wenn wir zusammen sind

mit der man fliegen
und hüpfen kann
sich unterirdisch fortbewegen
und überirdisch Liebe machen
im Schutze des Lichts

ich sehne mich so
nach uns.


Ich fühle wieder

Ich fühle wieder.
Soll sich die olle Welt
doch meinetwegen
auf den Kopf stellen
und mit dem Arsch wackeln.
Mir geschieht nichts.
Ich streck ihr die Zunge raus.
Bin auf der sicheren Seite.
Ich fühle wieder.

Voll schön

Wie du das immer gesagt hast:
das ist VOLL SCHÖN
und damit dies und das gemeint
das zugegeben schön
oder auch nur so la la war
aber VOLL SCHÖN wurde
betrachtet durch deine
VOLL SCHÖNEN 
dunkelbraunen Augen.

Dienstag, 27. August 2013

Kurzer Besuch

Morgen früh muss ich mich selber wecken.
Hast ein anderes Versteck gefunden.
Der Raum zwischen meinen Beinen
wird ungenutzt bleiben.
Mein Herz wird sich wundern.
Ziemlich sehr.
Du dich auch noch.

Als es Zeit wurde zu gehen

Als es Zeit wurde zu gehen
konnten sie nicht aufhören zu küssen
und zärtlich zu sein
und der Schmerz ging so tief
dass sie lachen mussten
um ihn aushaltbar zu machen.

Seine Blicke brannten sich in ihre.
Dich meine ich. Nur dich.

Als es Zeit wurde zu gehen
weinten sie beide.

Zu sagen gab es nichts
was dem Moment gerecht geworden wäre.

Donnerstag, 22. August 2013

Unaufhaltsam

Weil plötzlich alles an Wichtigkeit verliert
dein Gesicht in meinen Händen
sonst nichts
die Zeit steht still
tut sie nicht
die Zeit die Schlampe
verpisst sich einfach
und du dich mit ihr
dein Gesicht entgleitet
meinen Händen
meiner Erinnerung
und dann ist gar nichts übrig
von dir
und in mir auch nicht
gar nichts.

Montag, 19. August 2013

Wenn ich dir sagen würde...

Wenn ich dir sagen würde
was du mir bedeutest
würdest du nach Luft schnappen 
wie ein Hund nach der Wespe
und die plötzliche Größe
deiner weltschönen Augen
würde sich mir einbrennen
gänsehäutig körperweit.

Und ich würde
fast beiläufig bemerken
dass ja der Weg zweier Menschen
edelsteinig sein kann
anstatt von Mauern begrenzt.
Glaubst du mir das?

Wenn ich dir sagen würde
was du mir bedeutest
könntest du ahnen
wie der Vertriebene fühlt
der sich fremd geworden ist 
in einem fremden Land
und sich zurücksehnt
ins Dorf seiner Kindheit

oder

der ängstliche Patient
Wartelistenplatz: 534
der traurig erzählt
vom Traum letzter Nacht
in dem Nieren auf Bäumen wuchsen

oder 

die risikoschwangere Mutter
die bei Dämmerung
an eine Hauswand gelehnt
müde aber unermüdlich
ihren gewölbten Bauch liebkost.

Wenn du wüsstest
was ich dir nie sagen würde -

denn 

auch aus Smaragden
kann man Mauern errichten
so blickversperrend
dass einem schlecht wird

der blöde Hund weiß nicht
dass ein Wespenstich töten kann

um die Haut einer Gans zu betrachten
muss sie gewaltvoll befreit werden
vom Kleid ihrer Federn.

Also sage ich nichts
und du sagst:
Schön, dass du da bist.

Und ich sage:
Ja.


Mittwoch, 14. August 2013

Lust aus der Konserve

Du bist der Dosenöffner
ich bin die Dose
stehst da und grinst
ohne Hose.

Ich amüsiere mich
über die Pose
und pfeif auf ne Rose -
bin gern deine Dose.



Mit Haut und Haaren

Mit Haut und Haaren unsere Wesen
rhythmisch eingehämmert
in des Andern Nervensystem 
ohne Rücksicht

uns überfressen an Zärtlichkeiten
bis ich endlich abfalle von dir 
wie ein vollgesaugtes Zeckentier
dick und zufrieden

und wenn du den roten Ring betrachtest
der sich langsam formt
auf deiner blassen Haut
sollst du denken: Das war's wert.



Donnerstag, 8. August 2013

Ruhestätte des rastlosen Vagabunden

Ich nehme dich auf

du betritts höflich
meinen Tempel
schaust dich fragend um

ich biete dir
vieles an
mehr als dir lieb ist

du
nimmst mit vollen Händen
plötzlich Gier in den Augen

merkst gar nicht
dass ich nicht mehr da bin.

Alles von dir

Ich will soviel von dir
so viel
meine Erwartungen sind grenzenlos.

Sei ruhig verstört
entzieh dich mir
das spornt mich nur noch mehr an.

So viel will ich
alles will ich
dich will ich.

Von früh bis spät eine Überdosis

und den ganzen Rest
deinen knackigen Arsch
gratis dazu.



Mittwoch, 7. August 2013

Hoch hinaus

Soviel Vertrautheit
in unvertrauter Höhe
missbrauch mich nicht
soviel Nähe die nahtlos
den Tag verbindet mit der Nacht
missbrauch mich nicht
und uns leichtfertig den Schlaf raubt
während wir uns kaputtlachen
guck mich an, zwing mich
deinem Blick standzuhalten
ich will noch viel mehr sehen
und hab solche Angst
will doch so
unmittelbar sein, immer nur
missbrauch mich nicht
nicht auch noch du.

Außerhalb

Weil mich die Sehnsucht überfällt
wie ein räudiges Tier
und ausschüttet all die Träume
vor meinen baren Füßen
die nur zu träumen mir vergönnt
nur zu träumen
gelebt von den Anderen.

Und ich höre ihr Lachen
aus der weiten nutzlosen Ferne
folge auf leisen Sohlen
ihrem vertrauten Flüstern
ersticke mein Schluchzen
mit der geballten Faust.