Samstag, 13. April 2013

Verwirrung

Wo denn? Und wann?
Unwissend, mich nicht besinnend,
ich weiß nur: des Nachts gingst du mir verloren
und ich mir mit dir,
nun wieder im Fruchtwasser schwimmend,
wohl noch nicht geboren,
bring ich diese Verse aufs Papier:
Wer sucht mich zwischen den Zeilen und findet?
Du&die Welt - gegen mich verschworen,
ein Wüstensturm,
hinfort mein Verstand,
Hoffnung und Gedächtnis schwindet,
bald schon, statt neu- totgeboren,
ein Blutfleck im Sand.


Freitag, 12. April 2013

Kapitulation einer Übersehenen

Ich habe die Waffen zu Boden gelegt,
jetzt steh ich dir gegenüber und bin ganz stumm,
was mich sonst immer maßlos aufgeregt
hat, nehm ich dir nicht mehr krumm.

Du hast es schließlich nicht besser gewusst -
warst immer besser im Nehmen als im Geben,
folgst lieber Gefühlen, deiner unbändigen Lust
und erzitterst freudvoll vor einem Leben,

das Spielplatz ist für Großes: Für wilde Gefahren,
aber auch für Fehler und Güte und Wut,
zwar hast du das Sonnenlicht in meinen Haaren
nicht gesehen, doch das lag wohl am Hut.


Mittwoch, 3. April 2013

Was du nicht weißt

Meine Kopf hört nicht auf von dir zu reden
ich schlag ihn gegen die Wand
das hilft.

Ich fühle dich noch
als wärst du
ganz nah neben mir.

Ich hab mich verliebt
übrigens
und würd es dir auch sagen
hätt ich mir die Zunge 
nicht rechtzeitig abgebissen.


Dienstag, 2. April 2013

Schluss jetzt

Hallo aufgepasst wir haben schon lang genug angeklopft
jetzt muss auch mal ins Haus gefallen werden mit der Tür
und wir wollen eine blühenden Garten entdecken drinnen
laute Tanzmusik gepaart mit schäumendem Prosecco.
Wir wollen das Leben feiern und uns und die Liebe
vor allem die körperliche und endlich mal satt werden
anstatt in dieser verfickten Wohlstandsgesellschaft
ständig kurz vorm Austrocknen und gefühlten Verrecken zu sein
zugespachtelt mit Arbeit und Ansprüchen bis oben hin
damit ist jetzt Schluss, wir kommen. Haltet uns nicht zurück.
Haltet uns fest. Haltet euch fest.


Und doch

Und doch
ich häng noch an dir
aber psssssst
kein Wort zu niemandem
ich würde immernoch
tausend Schlachten schlagen
und tausend Tode sterben
für ein liebes Wort von dir.

Und doch
wend ich mich ab
wenn du vorübergehst
starre auf meine Hände
die wund sind vom Spülwasser
und vom Streicheln
streunender Straßenköter.

Und doch
bin ich auch gefühlsdusselig
so trotzdem bereit für den Aufbruch
mit zitternden Knien
ohne gültiges Ticket
aber mit viel Bock auf viel Leben.

Und doch
wink ich zum Abschied
mit einem weißen Taschentuch
dessen Reinheit
mit mir nichts zu tun hat.

Und doch
hast du nie bemerkt wer ich bin
dich einfach auf mich gelegt
als hättest du eine Ahnung.

Und doch
höre ich auf meine Gefühle
wie eine Krankheit zu behandeln.

Und doch
wirst du nicht der Letzte sein.

Und doch.