Freitag, 25. Februar 2011

Übrigens

Von deinen Augen träume ich nicht
ich vergaß schon die Farbe bei Sonnenlicht
aber die riesige Nase in deinem Gesicht
die kenn ich ganz sicher denn die steht dir nicht.


Rettungslos

Schweißdurchtränkt zähle ich die Spiegelbilder
meiner blutnassen Seele die
ausgehungert nach Fülle giert
doch starr vor Furcht ihr Austrocknen erwartet

und ihre Retterin
das bin ich.

Ich, die Bewegungslose.

Arme Seele!

Erschöpfung

Ich bin ziemlich erschöpft
weißt du
die vermeintliche Stärke
die du so bewunderst
stinkt bis zum Himmel
nach Vergangenheit und Verwesung

ich bin ziemlich kraftlos
das müsstest du doch sehen
meine Größe großes Spiel

ausgehöhlt und untergraben
von einem der sich ein Bild von mir macht
um nicht selbst stark sein zu müssen.

Freitag, 18. Februar 2011

Deine Weltsicht

Soviel weißt du und das sagst du auch
und ich blicke stumm dazu
verstecke mich gründlich in deinem Wortgefängnis
verschließe mich
während du dich zu Tode redest
fällt mir der Kopf ab
der ist so müde geworden und traurig
bei all deiner Logik
langsam rollt er durch deine Welt
der Starken und Schönen und fürchtet sich so.
Angst ist größer als Demut.
Soviel Herz/ groß und rot, fleischig -
wenn du die Augen aufmachst
spring ich hinein in dich
deine Welt, auf deinen Mutterboden
und beuge mich deiner Scham
schäme mich selber zu Tode
unter deiner Obhut
traue ich mich nicht nackt zu stehen
sehe nur deinen Kopf in Großformat und
Herzblut, das sickert in die weiche
krustige Erde.
Langsam wollen wir uns auflösen,
das Salzsäurebecken steht schon bereit.
Rede ruhig
rede, doch
sobald es Nacht wird, will ich dich stumm.

Eingeständnis

Ich will so ehrlich zu dir sein
dass du dich fürchten musst
vor meinen Worten
und meiner Sehnsucht
und dann fürchten wir uns
wenigstens gemeinsam
du und ich
und das ist dann wenigstens authentischer
als zusammen Serien zu gucken
deren Schlechtigkeit besser ist
als die Erkenntnis
dass wir zu Ende sind du und ich
und beide ausbrechen wollen
aber nicht wissen wohin.

Schlusstanz

Als sein allumfassender Gesang
eines Nachts ganz plötzlich verstummt
muss die Traumtänzerin entsetzt feststellen
dass sie verlernt hat
nach ihrer eigenen Musik zu tanzen.

So strauchelt sie
so stürzt sie
und im freien Fall
lacht sie laut in der Gewissheit
von ihm aufgefangen zu werden.

Man malt der Toten die toten Lippen rot
und wundert sich über ihr Lächeln.

Mittwoch, 16. Februar 2011

Metapher für irgendwas

So verfluche ich den Dosenpfand
den ich in der Dose fand
durch das kleine Loch
krieg ich ihn nicht heraus
die Dose die nach Cola stinkt
sieht hässlich aus.