Mittwoch, 20. Januar 2016

Nach Außen kehren

Dein bester Besen schönverzweigt
kehrt konzentriert und ungefragt
mein Innerstes
ins kalte nasse Außen.

Im Geheimen jubel ich.
Meine Augen strahlen scheu -
oh ha.

So gar nicht zögerlich
geht er vor -
im Gegenteil.
(Sehr forsch!)

Dein bester Besen blüht ein wenig
(vielleicht ein Geflecht aus Kirschzweigen)
und mir blüht plötzlich auch etwas:

Das kalte nasse Außen
ist gar nicht so kalt und nass -
im Gegenteil.
(Echt schön!)




Dienstag, 19. Januar 2016

Dort

Dort wo das Leben gut zu mir ist
dort will ich sein

wo ich glänzenden Tages
mit sanfter Sonne im Gesicht
gelassenen Mutes
die Straße herunterschlendern kann

dort wo das Gestern nur Gestern ist
und das Morgen noch viel zu weit entfernt

dort wo weniger gewusst
und mehr gefühlt wird
wo einem manchmal schwindelt
weil alles so schön ist

dort wo man frei atmen kann
und wo ab und an ein Bus fährt
dort wo die wilden Vögel wohnen
(aber nicht nur)

dort wo man sich noch wundert
dort will ich sein.


Donnerstag, 7. Januar 2016

Neue Dimension

Gib mal deine Hand
und ich zeige dir Unveröffentlichtes
aus meiner klammheimlichen Substanz
die dort ganz tief innen wohnt.

Fühl mal. Leg mal hier deine Hand hin.
Ja hier.

Psssssst flüsternd ziehe ich dich
hinter mir her und mit mir hinab
dein Gelächter dringt weit
und wieder psssssst.

Und was du dort siehst
könnte dir ggf. den Atem verschlagen.
Könnte.

Du sagst schön.

Ich sage
dass ich neugierig bin 
auf was da so ganz versteckt
in dir wohnt.

Du sagst na schön.

Und wir schwimmen im Gleichklang
zu deinen entlegenen Winkeln
die zauberhaft sind, schön verdorben zum Teil
und töricht - aber so, dass es Spaß macht.
Auch liebevoll, wenn die Dunkelheit es zulässt.

Wir machen uns auf 
zu zukünftigen Zeiten
im Innern des Anderen.

Wir begrüßen das Staunen
das längst vergessen war
wie einen alten Freund.


Leuchtkraft

Der Wald sehr dunkel
ich darin
füßereibend und Augen

wachse schließlich 
über die Wipfel
über mich selber hinaus.

Über den Baumkronen
tue ich es dem Mond gleich.